Das Familienzentrum Münster-Sarmsheim,
unser Konzept und die Satzung
Einleitung
Die Konzeption eines Familienzentrums muss der veränderten familiären Situation in der heutigen Zeit Rechnung tragen. Ein Familienzentrum hat darum die Aufgabe, Familien durch Begegnungs-, Betreuungs-, Bildungs- und Beratungsangebote zu entlasten und Erziehungskompetenz sowie Erziehungskraft der Eltern zu stärken. Die angebotene Hilfe soll in erster Linie in Form der Selbsthilfe geleistet werden.
Väter, Mütter und andere Erziehungsberechtigte haben ein Recht auf Unterstützung bei der Erziehung. Kinder und Jugendliche haben das Recht auf Hilfe in ihrer Persönlichkeitsentwicklung und -entfaltung. Das schließt konkrete Angebote sowie die Verbesserung ihrer allgemeinen Lebensbedingungen mit ein.
Junge Menschen sollen die Gelegenheit bekommen, sich in diesem Familienzentrum auf ein Leben in Gemeinschaft vorzubereiten. Denn die Situation heutiger Familien wird nicht mehr durch die ältere Generation mitbestimmt und mitgetragen. Deshalb tut es den Familien der heutigen Zeit gut, sich mit anderen Familien und älteren Mitbürgern auszutauschen.
Die vier Grundsäulen eines jeden Familienzentrums sind das offene Angebot, das Laien-mit-Laien-Prinzip, die Honorierung der Arbeit und die Kinder, die zwar nicht im Mittelpunkt stehen, dafür aber immer ganz selbstverständlich dazu gehören.
Das Familienzentrum Münster-Sarmsheim ist eine Einrichtung der Familienselbsthilfe und ist als offene Begegnungsstätte für Kinder, Jugendliche, Familien, für junge und alte Menschen konzipiert. In diesem Rahmen soll sich ein solidarisches Miteinander der Generation stattfinden, deshalb lautet unser Motto:
„Voneinander lernen – miteinander Leben – einander unterstützen“.
1. Zur Situation in Münster-Sarmsheim
Münster-Sarmsheim ist ein Ort mit ca. 3.000 Einwohnern. Durch die Realisierung von weiteren Baugebieten ist mit dem Anwachsen der Bevölkerungszahl zu rechnen.
Sowohl zum Arbeiten und zur Weiterbildung, als auch zur Freizeitgestaltung verlassen die Bürger den Ort.
Eine Einrichtung, die alle gesellschaftlichen Gruppen anspricht, die Familien entlastet, sowie zur Selbsthilfe anregt, gibt es nicht.
Der Verein „Familienzentrum Münster-Sarmsheim e.V.“ will eine solche Einrichtung installieren, ohne dabei mit den bestehenden Einrichtungen zu konkurrieren. Die Aktivitäten orientieren sich an den individuellen Bedürfnissen und bieten konkrete und kreative Antworten auf lokale Angebotslücken.
2. Ziele des Vereins
Der Verein „Familienzentrum Münster-Sarmsheim e.V.“ will das gemeinschaftliche Leben in Münster-Sarmsheim positiv verändern. Er will zur Verbesserung der Lebensbedingungen der Münster-Sarmsheimer Bürger beitragen, sowie eine kinder- und familienfreundliche Umwelt erhalten bzw. schaffen.
Dies geschieht durch:
2.1 Selbsthilfe
2.2 Prävention
2.3 Gemeinwesenorientierung
2.4 Stärkung der Familie
2.5 Integration
2.6 Bürgernähe
2.7 Vernetzung der Angebote
2.8 Familienpolitische Arbeit
2.1 Selbsthilfe
Ein Grundprinzip des Vereins „Familienzentrum Münster-Sarmsheim e. V.“ ist die Selbsthilfe. Der Verein unterstützt Münster-Sarmsheimer Bürger in ihrem Bemühen, einander eigene Lösungskompetenzen und Lösungsideen anzubieten und miteinander umzusetzen. So sollen Synergien geschaffen werden, die langfristig helfen, ein umfangreiches Freizeit- und Begegnungsangebot, Bildungs- und Beratungsangebote in Münster-Sarmsheim aufzubauen. Jeder kann auf diesem Weg sich und seine Ideen mit in die gemeinsame Arbeit einbringen.
2.2 Prävention
Der Verein fördert die Entstehung eines sozialen Netzwerkes in Münster-Sarmsheim. Dadurch wird dem Entstehen von Problemen wie soziale Isolation, Jugend-gefährdung und allgemeinen Überforderungssituationen in Familien entgegengewirkt.
2.3 Gemeinwesenorientierung
Münster-Sarmsheimer Bürger haben im Familienzentrum die Möglichkeit, an der weiteren Gestaltung Münster-Sarmsheims mitzuarbeiten. Selbstverantwortung und Selbstständigkeit sind das Potential, mit dem Münster-Sarmsheim durch Selbst- und Nachbarschaftshilfe an Lebensqualität gewinnt.
2.4 Stärkung der Familie
Der Verein will Familien entlasten und bei der Erziehung ihrer Kinder unterstützen. Dies soll z.B. geschehen durch: Freizeitangebote für Kinder und Jugendliche, Bildungs- und Beratungsangebot in Form von Vorträgen, Kursabenden und Elterngruppen.
Das Familienzentrum möchte die Kernfamilie erweitern helfen durch Kontakte oder Freundschaften mit anderen Familien. Die Münster-Sarmsheimer Senioren sind als Großelterngeneration wertvolle Partner für Eltern, Kinder und Jugendliche.
2.5 Integration
Der Verein möchte die verschiedenen Münster-Sarmsheimer Personengruppen zusammenführen. Dazu gehören ältere Menschen und junge, alteingesessene Münster-Sarmsheimer und Neubürger, Menschen mit verschiedenem kulturellem Hintergrund und alle Familienformen. Er lädt alle Münster-Sarmsheimer ein, Kontakte zu knüpfen, Erfahrungen auszutauschen und sich gegenseitig zu unterstützen.
2.6 Bürgernähe
Das Familienzentrum soll eine niederschwellige, wohnortnahe, offene und dadurch leicht zugängliche Einrichtung sein. Jeder soll die Möglichkeit haben, das Familienzentrum zu besuchen, Kontakte zu knüpfen und seine Freizeit dort zu verbringen.
Bürgernähe soll auch erreicht werden durch leichten Zugang zu Informationen über den Verein, so z.B. durch Aushänge und eigene Informationsmedien wie Internetseite, Veranstaltungskalender, Flyer und Informationsabende.
2.7 Vernetzung der Angebote
Der Verein „Familienzentrum Münster-Sarmsheim e.V.“ ist bemüht, Kontakte zu anderen Vereinen wie z.B. Sport- und Musikvereinen, zu freien Trägern wie den Kirchen und zu öffentlichen Trägern sozialer Belange aufbauen, um sich für Münster-Sarmsheim zu vernetzen und über die jeweiligen Angebote auszutauschen. Auch sollen gemeinsame Angebote entwickelt und initiiert werden, wodurch den Bürgern der Zugang zu den verschiedenen Einrichtungen erleichtert wird.
2.8 Familienpolitische Arbeit
Der Verein will Lobbyarbeit leisten für Eltern, Familien, für Kinder und Jugendliche. Das soll z.B. geschehen durch Diskussionsrunden und Pressearbeit nach dem Prinzip „tue Gutes und rede darüber“.
Das Familienzentrum versteht sich unter anderem auch als Forum für alle sozialen Fragen in Münster-Sarmsheim und unterstützt engagierte Bürger, wenn sie familienpolitisch aktiv werden wollen.
3. Zielgruppen und Arbeitsweisen
Der Verein existiert in erster Linie durch und für Münster-Sarmsheimer Bürger, die mitmachen wollen. Dem Gedanken der Selbsthilfe folgend sollen Angebote von und für verschiedene Bedarfsgruppen entwickelt werden. Als Hauptbedarfsgruppen erscheinen dem Verein z.Zt. Familien, Alleinerziehende, Schulkinder und Jugendliche. Darüber hinaus ist auch Bedarf bekannt bei Schwangeren, Säuglingen, Kleinkindern, Vätern und Senioren. Die Nachfrage bestimmt das Angebot und dieses wird sich immer wieder verändern.
Für alle Bedarfsgruppen sind Angebote notwendig und möglich, wie z.B.:
- Offenes Café / Treffpunkt
- Kontaktkreise
- Kinderbetreuung während der Kurse bzw. Veranstaltungen
- Beratungsangebote
- Bildungsangebote
- Vermittlungsbörsen (z.B. Nachhilfe, Babysitterdienst)
- Diskussionsforen
Abhängig von den Bedürfnissen und eigenen Fähigkeiten der Nutzer, die gleichzeitig auch Anbieter sein können, soll das Familienzentrum sein Profil entwickeln.
4. Die Bedeutung des Familienzentrums
4.1 Für Kinder
Kinder begegnen im Familienzentrum gleichaltrigen, um mit ihnen zu spielen, gemeinsame Erfahrungen zu machen und so die Kernfamilie zu erweitern.
Im Säuglingsalter haben Kinder einen Sekundärgewinn, wenn ihre Eltern sich im Familienzentrum wohl fühlen und sich auch einmal andere Menschen um sie kümmern können.
Kleinkinder haben die Möglichkeit, sich auf den Kindergarten vorzubereiten und werden langsam an das System der Fremdbetreuung gewöhnt.
Kindergartenkinder erfahren im Familienzentrum ebenfalls eine Erweiterung der Familie, indem ihre Eltern Freizeitangebote des Familienzentrums mit ihnen gemeinsam nutzen.
Auch spezielle Förderungsmöglichkeiten können im Familienzentrum in Selbsthilfe organisiert werden.
Spezielle altersgemäße Freizeitaktivitäten für Schulkinder helfen ihnen, sich außerhalb der Familie zu selbstbestimmten und verantwortlichen jungen Menschen zu entwickeln.
4.2 Für Jugendliche
Das Familienzentrum achtet die Individualität der Jugendlichen, fördert ihre Eigenkreativität und respektiert ihre Selbstbestimmtheit. Es will ältere Kinder und Jugendliche einbeziehen in die Gestaltung ihrer konkreten Lebensumwelt. Sie sollen die Möglichkeit haben, Initiative zu entwickeln und man traut ihnen Mündigkeit zu. Jugendliche brauchen Freiräume für ihre eigenen Ideen. Sie brauchen gleichzeitig eine Anlaufstelle, um Gleichgesinnte für ihre Ideen zu finden. Sie sind stark in der Gemeinschaft und können gemeinsam mit Freunden wichtige Erfahrungen machen, die ihnen helfen, im Ablöseprozess von Zuhause. Diese Freiräume und die Begegnungsmöglichkeit bzw. Gruppenfindung will das Familienzentrum auch unter Einbeziehung vorhandener Treffpunkte wie zum Beispiel dem Jugendraum ermöglichen.
4.3 Für Mütter
Mütter wünschen sich oft einen Ort, an dem sie sich mit ihren Kindern aufhalten können, ohne dass ihre Kinder stören. Eine Spielecke oder sogar parallele Kinderbetreuung während eines Gruppen- oder Kursangebots kann Mütter unterstützen und entlasten. Mütter (und natürlich Hausväter) sind Managerinnen mit Höchstleistungen und das ehrenamtlich. Sie haben selten Gelegenheit, etwas für sich zu tun. Der Verein möchte außerdem Freiräume schaffen für die Frau und den Mann als Partner, z.B. durch einen spontanen Babysitterdienst.
4.4 Für Väter
Väter sind in der Regel weniger zu Hause und weniger mit Familienarbeit betraut, als die Frauen. Sie wünschen sich manchmal ein entspannteres Familienleben, das durch Unterstützung von Außen erreicht werden kann. Auch sie haben einen Sekundärgewinn, wenn die Frauen im Familienzentrum Entlastung für sich finden. Die Väter selbst haben Gelegenheit, im Familienzentrum Geselligkeit zu erleben und Kontakte zu knüpfen. Freizeitangebote können sie schaffen, wenn sie selbst engagiert für ein Angebot eintreten. Sie können solche Angebote nutzen, die von anderen organisiert werden. Sie können durch Erfahrungsaustausch voneinander lernen und sich in der Gruppe mit ihren Kindern einmal anders erleben.
4.5 Für Senioren
Senioren machen mit zunehmendem Alter häufiger die Erfahrung, dass Kontakte seltener werden oder abbrechen. Für sie gibt es in Münster-Sarmsheim wenige Orte, die sie aufsuchen können, um sich auszutauschen und neue Bekanntschaften zu machen. Senioren fühlen sich oft nicht ernst genommen und möchten wieder mehr Anteil nehmen am gesellschaftlichen Leben. Der Verein „Familienzentrum Münster-
Sarmsheim“ freut sich über Senioren, die diese Begegnungsstätte nutzen und somit die Integration von Jung und Alt in Münster-Sarmsheim fördern.
4.6 Für Münster-Sarmsheimer Bürger
Münster-Sarmsheimer Bürger haben bislang keinen Ort gefunden, an dem sie sich als Bürger treffen und engagieren können. Sie können im Familienzentrum aktiv werden, können dort ihre Freizeit mit anderen gemeinsam gestalten. Sie können sich in Münster-Sarmsheim auch außerhalb ihres Zuhauses wohlfühlen, können entspannen oder auch aktiv werden. Sie finden eine kulturelle und soziale Angebotsstruktur, die sie mitbestimmen und gestalten können.
Der Verein „Familienzentrum Münster-Sarmsheim“ zielt auf Selbsthilfe und Selbstorganisation. Dadurch wird die Münster-Sarmsheimer Gemeinschaft gestärkt und befähigt, ihre Lebenswelt eigenverantwortlich positiv zu verändern.